Boxing Day is Cricket Day

Donnerstag, 27.12.2012

Zuerst einmal ganz herzlichen Dank für die lieben Geburtstagswünsche per Skype, SMS, fb, Xing und E-Mail - ich habe mich sehr gefreut 🙂

Meinen Geburtstag haben wir sehr entspannt mit lecker Essen, Spaziergang, einem tollen Dinner und einem Kaminabend gefeiert, einfach schön.

Wenn in Deutschland am 2. Weihnachtsfeiertag die letzten Verwandtschaftsbesuche gemacht oder auf der Couch mit vollgefuttertem Bauch Ruhepausen eingelegt werden, ist in Australien am 26.12. BOXING DAY! Oder wie Rainer so schön sagt: "One of the most relaxing days of the year." Und das bedeutet hier: Tausende Cricket-Fans pilgern zum Melbourne Cricket Ground (Fassungsvermögen: 103.000 Zuschauer) im Herzen der Stadt, gleich neben den Tenniscourts* der Australien Open.

In unserem Fall hieß das: Wettervorhersage checken (Sonne, 25 Grad), Essen und Getränke in den Rucksack packen und ab zum Bus, der uns in die Stadt bringt. Dort treffen wir Freunde und Familie von Stanzels (unsere Gastgeber) und gehen gemeinsam ins Stadion. Wer glaubt, Cricket sei ein schnelles Spiel, das in 90 Minuten über die Bühne geht, wird eines Besseren belehrt. EIN Cricket-Spiel dauert i.d.R. 3 bis 5 Tage (!) und ein Spieltag fängt um ca. 10 Uhr an und geht bis 18 Uhr. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir Thrombose-Strümpfe angezogen ;-)

 

...und so manch einer unserer Sitznachbarn machte zwischendurch auch mal einen Powernap!

 

Aber man muss es einfach mal miterlebt haben. Denn ähnlich wie beim amerikanischen Baseball kann stundenlang nichts Spektakuläres passieren und auf einmal wird es super spannend. Während der langweiligeren Phasen sorgen die Zuschauer ihrerseits für Abwechslung auf der Tribüne. Gestern sind z. B. spezielle aufblasbare Gegenstände (s. Foto) durch die Gegend geworfen worden.

 

Oder aber man bildet aus leeren Bierbechern eine Schlange. Solange, bis die Ordner oder die Polizisten den Weg zu den Übeltätern gefunden haben und das Spektakel abbrechen. Dann bedanken sich tausende Zuschauer mit "You are a wanker (deutsch: Wichser)". Übrigens: Wer durch besonderes Rowdytum auffällt und von der Polizei aus dem Stadion entfernt werden muss, zahlt 488 Australische Dollar Strafe. Simone kam nach ihrer Becher-Aktion allerdings um diese Strafe herum...

 

Für uns war der Tag im Stadion um 17 Uhr zu Ende - wir konnten einfach nicht mehr - und sind dann noch ein wenig durch am Yarra-River Richtung Melbourne City gebummelt.

Heute war wieder mal ein relaxter Pooltag und ein besonderes Highlight am Nachmittag, von dem wir demnächst noch berichten (wenn die Wunden verheilt sind, keine Sorge, keine Schlangenbisse ;-)

Ab morgen haben wir für zwei Tage einen Mietwagen und werden die Küstenregionen und Halbinseln südlich von Melbourne besuchen.

See ya later...

*speziell für Dieter: Hier ein kleiner Ausblick auf die Nebencourts, auf denen dein Sohn (vielleicht?) im Januar 2013 spielen wird.